TEIL 2 - AMSPORT TOUR EDITION

Was passieren kann, wenn während des Rennens zu wenig gegessen und getrunken wird, hat man 1998 gesehen, als Jan Ullrich einen Hungerast hatte und mutmaßlich die Tour deswegen verloren hat. Was passiert da im Körper?

Es ist wie ein leerer Tank. Die Profis müssen darauf achten, dass sich ihre Energiespeicher so wenig wie möglich leeren, bzw. immer zusätzlich wieder auffüllen. Ganz vermeiden lässt es sich ohnehin nicht. Du musst aber auch auf andere Dinge achten, das ist bei der Tour sehr komplex. Die Flüssigkeitsbilanz ist hierbei ebenso wichtig. Die Fahrer dürfen allerdings nicht nur Leistungswasser trinken. Würden sie nur Leitungswasser trinken, würde es bei der Belastung höchstwahrscheinlich zum Tod führen, weil sie eine Wasservergiftung durch Natriummangel bekommen. 2015 hat das einem Marathonläufer beim Ironman in Frankfurt das Leben gekostet, es gibt viele vergleichbare Fälle.

Es benötigt Salz im Wasser, um es aufnehmen zu können. Ansonsten scheiden die Radfahrer mehr Mineralien aus, als sie aufnehmen. Das ist fatal. Mit den Kohlenhydraten ist es ähnlich, aber man sollte keine hypertonen Lösungen zu sich nehmen - also nur Gels - ohne genügend Wasser, weil es bei deren Aufnahme im Darm dem Körper erstmal Flüssigkeit entzieht. Das bekommen die Sportler gar nicht gut verstoffwechselt. Somit müssen sie Flüssigkeiten am besten leicht unter isotonisch verdünnt zu sich nehmen, um für eine maximale Flüssigkeitsaufnahme zu sorgen und damit die Leistungsfähigkeit des Körpers zu erhalten. Das müssen sie natürlich regelmäßig machen.

 

An der Cola stört mich am allermeisten gar nicht, dass sie nur Einfachzucker hat und nur einen kurzen Push bringt, sondern die Phosphorsäure, die drin ist.

 

Muss ich immer zusätzliche Energie zuführen?

Der Mensch kommt relativ lange ohne zugeführte Energie aus, was natürlich auch typabhängig ist. Beim Laufen oder Radfahren geht es bis zu 90 Minuten ohne Kohlenhydrate. Danach benötigt der Sportler aber wirklich welche. Wenn du weißt, dass du über 90 Minuten Sport treibst, was übrigens auch beim Fußball mit Aufwärmen und Pause der Fall ist, musst du vorher schon aktiv beginnen, deine Kohlenhydratspeicher zu unterstützen. Sonst läufst du leer und es geht dir wie Jan Ullrich.

Man sagt ja auch so schön: 'Einmal Zucker, immer Zucker.' Wer einmal damit anfängt, muss auch dabei bleiben. Vor allen Dingen diese Traubenzucker sind gefährlich. In der Werbung wird immer so schön gesagt: 'Das geht ganz schnell ins Blut.' Das ist richtig. Aber er ist auch ganz schnell wieder draußen. Danach unterzuckerst du, wenn du Pech hast. Sportler müssen auch komplexe Kohlenhydrate zu sich nehmen, das heißt nicht nur die kurzen, sondern auch die längerkettigen Kohlenhydrate, um das Unterzuckern abzupuffern. Das ist schon eine sehr komplizierte Sache und da machen Sportgetränke Sinn.

Unterzuckern ist ein gutes Thema. In der letzten Rennstunde sieht man öfters einige Fahrer, die sich eine Dose Cola reinziehen.

Da halte ich nichts davon. Cola ist genau das Falsche. An der Cola stört mich am allermeisten gar nicht, dass sie nur Einfachzucker hat und nur einen kurzen Push bringt, sondern die Phosphorsäure, die drin ist. Das ist genau das, was ein Sportler nicht braucht. Das entmineralisiert nochmal, wenn der Athlet ohnehin am Limit ist. Das könnte mit einem Sportgetränk deutlich eleganter und effektiver gelöst werden.

Das ist mehr Ritual als Nutzen. Dabei geht es auch noch um Koffein, was ja auch aufputscht, aber auch das lässt sich heutzutage eleganter lösen. Da ist die Cola nicht das beste Mittel zum Zweck.

 

Quelle: https://bit.ly/3NFCe8n

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